Zahlen zum Plastikmüll

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Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 07.07.2022 18:04:44 Uhr.

 


Zahlen und Fakten zum Plastikmüll

 


In den ersten beiden Jahrzehnten seit der Jahrtausendwende

(2001 bis 2020)

wurde mehr Plastik/Kunststoff hergestellt,

als im gesamten 20. Jahrhundert

(1901 bis 2000).



1. Soviel Werbemüll kommt in unsere Briefkästen

 

Jedes Jahr gibt es deutschlandweit ca. 1,2 Millionen Tonnen Werbepost in unseren Briefkästen. Allein die Deutsche Post verteilt von Ihrem wöchentlichen Massenspam „Einkauf aktuell“ jede Woche 20,7 Millionen Exemplare. Das sind jährlich rund 1 Milliarde Plastiktüten und 500 Millionen Kilo Papier. Dies entspricht pro Haushalt einem jährlichen Gewicht von ca. 26 Kilo alleine an Post-Werbemüll. Das ist eine absolut sinnlose Verschwendung von Plastik und Papier, die die Umwelt belastet und schon längst nicht mehr zeitgemäß ist. Hier gibt es einen Info-Film zum Thema von PLASTIKPOST und hier ein WDR-Interview mit Anwalt Florian Rosing zum Thema.

 

 

2. Plastikmüll in den Weltmeeren

 

Links: Plastikmüll am Strand am Roten Meer in Shjarm el-Naga, Port Safaga, Äghypten. Fotografiert am 3. Dezember 2010. Foto: Vberger, Public domain, via Wikimedia Commons.


In den 1950er Jahren waren es knapp 1.500.000 Tonnen Plastik, das pro Jahr produziert wurde. Heute sind es fast 400.000.000 Tonnen. Jedes Jahr gelangt bis zu 12.700.000 Tonnen Plastik-Abfall in die Ozeane. Rund 75 % des Meeresmülls ist aus Kunststoffen. Nach United Nations Environment Programme (UNEP) treiben auf jedem Quadratkilometer der Meeresoberfläche inzwischen bereits bis zu 18.000 Plastikteile in unterschiedlicher Größe. Und dies ist nur die Spitze des Eisbergs, denn mehr als 90 % der Abfälle sinken auf den Meeresboden. Plastikmüll in den Meeren gefährdet das Leben der Meerestiere, die den Plastikmüll mit Nahrung verwechseln und dann daran verenden. Durch diese Verschmutzung der Meere sterben jährlich bis zu 135.000 Meeressäuger und 1.000.000 Meeresvögel.


Millionen Tonnen Plastik werden jedes Jahr nach einmaligem Gebrauch wie selbstverständlich weggeworfen. Neben Zigarettenkippen sind vor allem Plastiktüten und Plastikflaschen die häufigsten Müll-Fundstücke an den Stränden. Hinzu kommt der achtlos weggeworfene Plastikmüll vom Land, der über Wind und Flüsse ins Meer getragen wird. So schwemmt beispielsweise der Rhein jedes Jahr 280 Tonnen Plastik in die Nordsee. Hinzu kommt der Müll von den Schiffen. Allein auf dem Grund der Nordsee liegen vermutlich um die 600.000 Kubikmeter Müll. (Quelle: NABU)


Ein großes Problem sind auch die sogenannten Geisternetze. Das sind riesige Fischernetze aus Kunststoff, die im Meer verloren gehen und in denen sich viele Meerestiere, auch Robben und Delphine, verfangen können, die dann elend zu Grunde gehen. In der ersten Maiwoche 2022 machten sich Taucher auf, um in der Nordsee nach solchen Geisternetzen zu suchen. Alleine am Mittwoch (4. Mai) holten sie dabei rund 50 Kilo solcher Geisternetze aus der Nordsee. (Quelle: „Geistermüll verschmutzt das Meer“; Allgemeiner Anzeiger, 6. Mai 2022)


In jeder Sekunde werden weltweit 10 Tonnen Kunststoff produziert, von denen ein Zehntel (10 % oder 1 Tonne) früher oder später in den Weltmeeren landet. Deshalb könnten schon im Jahr 2050 mehr Kunststoffe als Fische im Meer sein.


Neben der Dokumentation zu den Plastikflaschen vom Coca-Cola-Konzern (s. hier: „Supergau Plastikflasche“) landet auch viel Plastikmüll aller Art von anderen Großunternehmen. Dazu gibt es eine weitere interessante Dokumentation: „Plastikmüll von Nestlé und Co. – Suche im Meer“ (STRG_F).


 

3. Mikroplastik – Das unsichtbare Verderben

 

Ein sehr großes Plastik-Problem für unsere Umwelt ist Mikroplastik. Ein großes Problem, weil gar nicht als Plastik erkennbar, da nahezu unsichtbar. Mikroplastik ist vor allem in vielen Kosmetikprodukten und Putzmitteln enthalten. Mikroplastik befindet sich aber auch in Kleidung, Reifenabrieb und Lacken. Einer NABU-Studie zufolge werden jährlich durch die Nutzung dieser Produkte rund 1.000 Tonnen Mikroplastik in das Abwassersystem eingeleitet. Eine WWF-Studie ergab, dass zudem im weltweiten Durchschnitt jeder Mensch pro Woche etwa 5 Gramm Plastik zu sich nimmt. Dies entspricht in Etwa der Größenordnung einer Kreditkarte. Zudem wird Mikroplastik durch die Tiere (nicht nur in den Weltmeeren) aufgenommen und gelangt so über die Nahrungskette auch in unsere Körper.


Heute sind bereits viele Lebensmittel und sogar Wasser mit Mikroplastik belastet. Bei jeder Mahlzeit, so eine Studie im Frühjahr 2019, nimmt jeder etwa 100 Mikroplastikteilchen mit dem Essen auf. Und eine Studie der McGill University in Montreal (Kanada) belegt: Auch Teebeutel geben Mikroplastik ab! (Quelle: „Plastic Teabags Release Billions of Microparticles and Nanoparticles into Tea“; im Fachmagazin „Environmental Science & Technology“, September 2019.) Für die Studie wurden Teebeutel aus Nylon und PET verwandt. Das Ergebnis: Ein einziger Teebeutel gibt beim Aufbrühen mehr als 11.000.000.000 Mikroplastik-Partikel (größer als 100 Nanometer) und über 3.000.000.000 Nanoplastik-Partikel (kleiner als 100 Nanometer) ans Teewasser ab. Anders ausgedrückt stecken in jeder Tasse Tee 16 Mikrogramm Kunststoff. Damit steckt in dem Tee mehr Plastik als in allen anderen Lebensmitteln. Auch Teebeutel aus Papier enthalten Anteile aus Kunststoff (meistens PP). Das ist notwendig, damit sie im Wasser nicht zerfallen. (Quelle: Flatley, Annika: „Studie: Aus Teebeuteln gelangen große Mengen Mikroplastik in den Tee“; Utopie.de, 10.09.2020)

 

Zum Thema Mikroplastik im menschlichen Körper gibt es eine gute Reportage von Galileo aus dem Jahre 2019: „Das große Plastik-Experiment – Wer hat mehr Plastik im Körper?“

 

 

4. Nur ein Viertel des anfallenden Mülls wird recycelt

 

Laut BUND fielen beispielsweise 2017 mehr als 18.000.000 Tonnen Verpackungsmüll deutschlandweit an. Egal, in welcher Form, ob als Tüte, Trinkbecher, Kinderspielzeug oder Abfall, Kunststoffe belasten nicht nur die Ökosysteme, sondern auch unsere Gesundheit. Dem Verbraucher wird ein Schlagwort suggeriert: Recycling! Durch Recycling können Ressourcen eingespart und Plastikmüll wiederverwertet werden. Von dem gesamten Abfall, der jährlich anfällt, wird nur rund ein Viertel (= 25 %) recycelt. Von 5.200.000 Tonnen Plastikmüll im Jahr 2017 waren es gerade einmal knapp 15,6 % (= ca. 810.000 Tonnen. Der Rest landet auf Deponien, im Meer oder wird verbrannt. In den Ländern der sogenannten Dritten Welt gibt es Plastikmüll-Deponien so groß wie ganze Städte.

 

 





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